Videoprojekte

Private Videoexperimente

Hier existieren einige Aufnahmen aus dem Familienkreis, die vielleicht sogar berühmt geworden wären, wenn es damals Youtube gerade schon gegeben hätte. Manch Künstler hat ähnlich angefangen. Ob durch ein Massenmedium wie Youtube, wirklich etwas daraus geworden wäre oder ob das ganze schullaufbahngefährdende Ausuferungen verursacht hätte, wird für immer unklar bleiben. Zeigen kann man diese Videos großteils nicht. Teilweise sind sie mit kommerzieller Musik unterlegt, großteils aber sind sie zu privat und zudem von mangelhafter analoger Videoqualität.

Videomixes

Ende der 80er, Anfang der 90er entstanden eine ganze Reihe von Videomixes, aus der Kombination von Fernsehaufnahmen (Spielfilme, Dokumentationen, …) und Musikstücken. Die Bilder wurden von mir passend auf die Musik geschnitten. Ausgangspunkt war meist eine sekundengenaue Analyse des Musikstückaufbaus. Die damalige analoge Videotechnik erlaubte ein „Schneiden“ dabei nur, mittels Umkopieren, wodurch die ohnehin bescheidene Bildqualität deutlich litt. Glücklicherweise konnte man beim fertig geschnittene Video danach die Tonspur danach per „Dubbing“ überschreiben, wodurch einem ein zusätzlicher Kopiervorgang erspart blieb. Einige der Mixe sind durchaus passabel, können aber leider nicht gezeigt werden, da sowohl Bildmaterial, wie auch Tonmaterial aus urheberrechtlich nicht frei verwendbaren Quellen kommen. Ob und inwiefern die entstandenen Musikstücke juristisch gesehen ein eigenes neues Kunstwerk darstellen, hinter denen die verwendeten Materialien „verblassen“, könnte man theoreitsch prüfen, wäre aber stets ein Vabanquespiel. Einen sicheren Modus für diese Form von künstlerischer Arbeit gibt es in vielen Fällen leider nicht.

Rowing

Dies war ein größeres Gemeinschaftsprojekt war die Produktion eines etwa 20 minütigen Films, mit dem Kernthema „Rudersport“. Inspiriert wurde dies durch den Soundtrack zum Film „Big Blue“, zu dem eigene neue Szenen aus dem Bereich des Ruderns erfunden wurden. Die Dreharbeiten dazu waren eher kreativ als planvoll, aber insgesamt durchaus aufwändig. Es kam unter anderem ein Tauch und ein Hubschrauber zum Einsatz. Die Dreharbeiten zogen sich über mehrere Monate. Leider lieferte all das nicht immer Ergebnisse in der gewünschten Form. Am Ende entstand ein durchaus netter Film, der aber wieder dramatisch unter den Tücken der analogen Videotechnik litt. Das „Mastertape“, zeigte schnell Verschleißerscheinungen. Die Kopien der ersten Generation waren qualitativ bestenfalls noch ausreichend, während alle weiteren Kopien eher als erbärmlich bezeichnet werden müssen. Die verwaschenen Bilder wurden bei manchem Publikum als „künstlerischer Effekt“ missverstanden und der häufige Einsatz dieses „Weichzeichners“ kritisiert und Korrekturen angemahnt. Insgesamt, konnte man festhalten, war die Zeit damals noch nicht reif, für private Videoprojekte. Dies änderte sich erst um das Jahr 2000 herum, als Digitaltechnik auch im Heimvideobereich erschwinglich wurde.

Urlaubsvideos

Anläßlich des Sommerurlaubs 2003, leistete ich mir eine digitale Mini-DV Kamera. Sie war sehr klein, recht teuer, aber lieferte vorallem digitale Daten, die sich mit einem halbwegs aktuellen PC auch digital schneiden ließen. Endlich stand der künstlerischen Freiheit nichts mehr im Weg. Die eingesetzte Schnittsoftware war, die allererste Version von Magix Videodeluxe, die vor Funktionen nur so strotzte, trotzdem für Privatanwender gut finanzierbar war, aber dafür alle naselang hängen blieb oder abstürzte, was einige Nerven kostete. Angesichts der desaströsen Erfahrungen aus dem analogen Schnittbereich, war das alles aber der Himmel auf Erden. Es enstanden in diesem und den Folgejahren mehrere Stunden Urlaubsvideos, die nicht so langatmig und langweilig waren, wie es vielleicht klingt. Entsprechend viel Arbeit und künsterlische Vielfalt floss hier ein. Leider kann man auch diese Videos nicht zeigen, da sie fast ausnahmslos aus dem privaten Bereich der Urlaubsteilnehmer stammen und zudem auch wieder massiv auf kommerzieller Musik aufgesetzt wurde.

 Studienarbeiten

Nun habe ich leider nie soetwas studiert, aber meine Frau hat. Die Arbeiten sind natürlich nicht von mir. Ich durfte nur dabei sein, mal das Licht halten, mal die Kamera einschalten, mal als Aushilfsschauspieler vor die Kamera. Viele der entstandenen Projekte leider wieder am selben unklaren Urherberrechteproblem. Das Video Paperball kann man sich aber frei ansehen. Dieses Konstrukt blockierte wochenlang unser Wohnzimmer.

Noch ein bischen Vorzeigbares

Noch mit der 4:3 Technik und der selben Mini DV Kamera von 2003 gedreht, sind die folgenden zwei Filmchen, die es auch auf Youtube frei zu sehen gibt. Möglich ist dies nur, da hier konsequent schon bei der Erstellung auf urheberrechtlich taugliche Grundzutaten geachtet wurde. Das Video Alien Eggs, ist nicht ganz ernst zu nehmen, gibt allerdings schon praxisnahe Tips, für ganz besondere Ostereier. Das Video Trainworld besteht aus eigenem Filmmaterial aus dem Miniatur Wunderland in Hamburg. Dort ist netterweise das Filmen ausdrücklich erlaubt und gewünscht. Es gibt sogar Lademöglichkeiten für Kameraakkus. Eine sehr weise Entscheidung, muss ich sagen.

Ein spontanes Videoprojekt das mit zwei Freunden zusammen innerhalb eines Tages entstand ist „Küf’s Finest“. Die absurde Idee dahinter war: „Könnte nicht jemand einen Art ‚Walk In‘ Verkauf von Fastfood an seinem Kellerfenster inszenieren?“ Das klingt wenig seriös und so war der Kern des Plots schnell gefunden. Das Ergebnis ist keine vier Minuten lang. Das kommentierte „Making Of“: Küf’s Finest Uncovered ist knapp 10 Minuten lang und fast witziger als der eigentliche Film. Im Film sind ein paar versteckte Anspielungen auf andere Videoprojekte, unter anderem auch „Making of ‚The Cake'“.

Neue 16:9 HD Projekte

Inzwischen wirken auch 4:3 SD Videoaufnahmen nicht mehr ganz zeitgemäß. Große Bildschirme, dicke Übertragungsraten und tausende HD Videos auf Youtube im 16:9 Format, haben einen neuen Standard etabliert. Die letzten Aufnahmen zum Studium entstanden deshalb schon mit einer Canon EOS 550D, die erstmal digitale 16:9 HD Aufnahmen per Spiegelreflexkamera auch für den Amateurbereich erschwinglich gemacht hat. Das fatale daran ist jedoch, das mit dem besseren größeren Bild auch die Anforderungen an die PC Technik gestiegen sind. Es sind auch hier zwar einige Videos und kleinere Projekte entstanden, wirklich vorzeigbar ist aber wieder einmal nur weniges davon, allen voran natürlich der Trailer zum Buch der Welten, bei dem schon von vorneherein nur auf eigenes Videomaterial und selbst erstellten Soundtrack zurückgegriffen wurde.

 

Das Buch der Welten